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Aktuelle Lieferzeiten in der Elektroindustrie fordern Geduld

Wirft man aktuell einen Blick in unsere hauseigene Werkstatt, sieht man vor allem eins: viele Schaltschränke, die noch nicht fertiggestellt sind und dementsprechend nicht an unsere Kund:innen ausgeliefert werden können. Obwohl die Auftragslage für dieses Jahr 2023 vielversprechend ist, stellen die weltweiten Lieferengpässe von Elektrobauteilen, in Kombination mit der Inflation, nicht nur uns als Unternehmen, sondern auch unsere Kund:innen und Lieferant:innen vor eine enorme Herausforderung.

Zur Zeit gibt es vor allem drei Gründe für die massiven Beschaffungsprobleme in sämtlichen Industriezweigen: 

Nachfrage - Nach einem erheblichen Einbruch der Weltwirtschaft während der Anfangsphase der Corona-Pandemie und einem Stillstand in sämtlichen Industriebereichen, passten (Rohstoff-) Lieferanten, aufgrund der sinkenden Nachfrage, ihre Bestände nach unten hin an. Obwohl die Bedarfe seit einer geraumen Zeit wieder ansteigen, gelingt es vielen Lieferanten noch nicht, ihre Produktionen wieder in dem Maße hochzufahren, so dass ein Rohstoffmangel in sämtlichen Bereichen entsteht. 

Logistik - Durch den Zusammenbruch des internationalen Flugreiseverkehrs wurden sämtliche Waren über den Seeweg transportiert, was zu einem Mangel an verfügbaren Überseecontainern führte. Dieser Mangel bewirkt, dass vor allem die Kosten für Treibstoffe erheblich angezogen werden. Die Transportkosten werden also zunehmend teurer. 

Krankheit - Aktuell ist die Krankheitswelle so hoch wie seit vielen Jahren nicht mehr. Fallen zahlreiche Mitarbeiter:innen innerhalb eines Unternehmens aus, sorgt dies dafür, dass die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen, sowie deren Transport und die Fertigung von Endprodukten ins Stocken gerät. 

Was bedeutet das für uns als Unternehmen?

Speziell für den Schaltanlagenbau sind zur Zeit viele elektronische Bauteile und Baugruppen schwer zu bekommen bzw. haben enorme Lieferzeiten. Diese Problematik reicht von Kabeln und Klemmen, über Stecker und Schalter bis hin zu SPS-Baugruppen, Schützen und Netzteilen. Nicht immer sind diese Lieferengpässe für uns vorhersehbar - Lieferzeiten reichen oftmals von sechs Monaten bis hin zu einem Jahr.

Dennoch können wir uns als Unternehmen für Schaltschrank- und Anlagenbau glücklich schätzen, denn die Auftragsbücher unserer Kund:innen sind voll. Trotzdem stehen wir nicht selten vor dem Problem, dass wir ein Projekt - trotz aller Bemühungen - aufgrund fehlender Bauteile nicht zu einem vereinbarten Zeitpunkt abschließen können, so wie unsere Kund:innen es von uns gewohnt sind. Daher verwenden wir momentan viel Zeit dafür, Termine mit Kund:innen und Lieferant:innen zu synchronisieren und Fertigungs- und Auslieferungstermine zu aktualisieren, um abgesprochene Liefertermine einhalten oder Änderungen im Projektzeitplan frühzeitig abstimmen zu können. Transparenz und Absprachen sind für uns selbstverständlich, um unseren Kund:innen die Chance zu geben, die eigene Planung anzupassen. Gleichzeitig greifen wir auf vielseitige Kanäle zurück, um benötigte Bauteile schneller beschaffen zu können. Kundenbeistellungen beispielsweise werden von uns bei einem Projekt gerne berücksichtigt, um Lieferengpässe zu umgehen. Fehlen in einer Anlage Bauteile, die die Funktion der Anlage nicht maßgeblich beeinträchtigen, wird die Anlage von uns termingerecht in Betrieb genommen und das fehlende Bauteil dann später nachträglich eingebaut. 

Wie es hinsichtlich der Lieferengpässe in der Elektroindustrie weitergeht, bleibt spannend. Wir als Unternehmen tuen selbstverständlich alles dafür, um Kundenaufträge und Projekte termingerecht realisieren zu können – die aktuelle Wirtschaftslage behalten wir daher stets im Blick.